Steeler Chronik
Vorbemerkung:
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Die Chronik reicht von den Anfängen bis
zum Jahr 2017. Die Zusammenstellung bezieht sich unter anderem auf die Quellen
verschiedener Steeler Heimatforscher, wie Wilhelm Grevel, Anton Lehnhäuser,
Fritz W. Deger und Manfred Hensing sowie auf die Arbeiten des Steeler Archivs. Einige
Daten wurden auch aus ungeprüften Quellen übernommen, sodass keine Garantie auf
Richtigkeit und/oder Vollständigkeit geben werden kann. Bei aufgefundenen
Fehlern oder Unvollständigkeiten sind Korrekturvorschläge und historische
Ergänzungen (mit genauer Quellenangabe) unter info@steeler-archiv.de immer
willkommen.
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5./6. Jahrhundert
Der Name "Steele" stammt
wahrscheinlich von den Ripuarern, die damals neben anderen germanischen Stämmen
hier siedelten und in deren Sprache "stehal" soviel wie
"abschüssig, steil" bedeutet.
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840
Der Oberhof Eickenscheidt, zu dem Steele damals
gehörte, wird erstmals urkundlich erwähnt.
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850
Gründung des Hochstifts Essen als
Bildungsstätte für die Töchter des sächsischen Adels. Eickenscheidt war einer
der Haupthöfe des Stiftes für die Güterverwaltung der Abtei. An ihn hatten die
Höfe im Steeler Raum den Zehnten zu entrichten.
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870
Bischof Alfrid bestätigt in einer Urkunde
vom 27. September die bereits bestehende Stiftung des Damenkapitels.
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938
Der Ort Steele begegnet uns in diesem
Jahre im Zusammenhang mit einem Hoftag, einer Versammlung der weltlichen und
kirchlichen Würdenträger, zu dem der junge König Otto I., der später "der
Große" genannt wird, eingeladen hat. Bei der Zusammenkunft geht es um zwei
wichtige Dinge: den Kampf der Herzöge gegen die Reichsgewalt sowie darum, ob
die Enkel nach dem Tode ihrer Väter gleichberechtigt mit noch lebenden Söhnen
ihren Großeltern gegenüber erbberechtigt sind. Die letztere Frage wird nach
damaliger Anschauung durch Gottesurteil, durch Zweikampf, entschieden. Die
Partei, die für das Erbrecht der Enkel eintritt, siegt.
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955
Auf dem Kirchberg der Bauerschaft Steele
ist eine Kirche mit ringförmigem Häuserumgang bekannt.
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Mit dem Gebiet der späteren Bauerschaften
Eiberg, Freisenbruch und Horst gehört Steele zum Stift Essen.
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1047
In einem Verzeichnis des Klosters zu
Werden wird die Bauerschaft Freisenbruch erwähnt. Durch sie verläuft der
Hellweg.
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1073-1085
Erste gesicherte urkundliche Erwähnungen
von kirchlichen Einrichtungen in Steele liegen vor aus der Zeit der Äbtissin
Schwanhild (1073-1085). In der Stiftung der Äbtissin wird ein Pleban, ein
Priester, in Steele genannt. Schließlich wird in dem Einkünfteverzeichnis der
Erzdiözese Köln, das die Verhältnisse um 1300 wiedergibt, in Steele ein Rektor
mit einem Vikar aufgeführt. Die Laurentiusgemeinde Steele betrachtet das Jahr
1314 als Gründungsjahr.
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um 1150
Im Werdener Urbar wird Eiberg erstmals
erwähnt mit den Höfen Otmarius und Liutbertus (beide heute Hof Hinderfeld)
sowie Verderke (heute Spelberghof, Integrative Reitanlage des
Franz-Sales-Hauses).
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1166
Die Bauerschaften "Wenengeren"
(Niederwenigern), "Dalehusen" (Dahlhausen), "Oiberge"
(Eiberg) und "Mikelenbeke" (Mecklenbeck) werden im Zusammenhang mit
einem Zehntabgabestreit genannt, den der Erzbischof von Köln, Reinald,
schlichtet. In der auf den 19. Februar 1166 datierten Urkunde steht, dass die
Zinsleistungen an das Stift St. Mariengraden zu Köln "in villa
Aldendorpe" (im Ort Altendorf, jetzt Burgaltendorf) zu entrichten seien.
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1226
Verlust der sogenannten märkischen
Gemeinden (Steeler Berg, Freisenbruch, Horst und Eiberg) durch gewaltsame
Abtrennung in den Wirren nach der Ermordung des Erzbischofs Engelbert von Köln
und der Hinrichtung des Grafen Friedrich von Isenburg. Dadurch wird das alte
Steeler Territorium zerschlagen. Die neue Ostgrenze des Stiftes Essen verläuft
am Mühlenbach in Steele. Im Frieden von 1243 wird das Gebiet offiziell Graf
Adolf I. von der Mark zugesprochen und wird damit westfälisch. 1368 wird die
Mark mit Kleve, 1521 auch mit Jülich-Berg-Ravensburg durch Personalunion verbunden.
1609 stirbt das Herzoghaus aus; die Länder Kleve und Mark fallen 1614 an
Brandenburg, später Preußen.
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1247
Abkommen zwischen dem Abt von Corvey und
dem Grafen Dietrich von Neu-Limburg wegen des Geleites der Weinfuhren über
Steele nach Corvey. Die dritte Haltestelle dieser Reise ist der Vietingshof in
Steele.
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1313
Unter der Äbtissin Katharina von der Mark
(1336-1360) werden die Parochialkirchen zu Steele und Borbeck von Essen
abgetrennt.
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1314
Steele wird ein eigener Pfarrbezirk. Aus
einer Urkunde (im Staatsarchiv Düsseldorf) geht hervor, dass ein Gerhard
Schatzmeister an der Kirche St. Lambertus in Köln auf seine Stelle als Rektor
und Pastor in Steele Verzicht leistet. Die Laurentiusgemeinde Steele betrachtet
das Jahr 1314 als Gründungsjahr.
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1317
Eine Urkunde aus diesem Jahre weist aus,
dass Essener Kapuzinermönche von der Ortschaft Steele jährlich eine Karre Kohle
erhalten.
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1318
Die Äbtissin Beatrix von Holte legt
Weinberge in Steele an. [Einige Quellen überliefern, dass die Fürstäbtissin Anna
Salome in diesem Jahr Weinberge in Steele angelegt haben soll. Es handelt sich
dabei um eine falsche Überlieferung! Anna Salome war von 1646 bis 1688
Fürstäbtissin. Wenn 1318 Weinberge angelegt wurden, so war es Beatrix von
Holte, die von 1292 bis 1327 Äbtissin war.]
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1332
Im Essener Kettenbuch (liber catenatus)
wird unter anderem der Oberhof Eickenscheidt (Zehnthof) mit seinen Unterhöfen
in der Steeler Bauerschaft genannt. Das Kettenbuch wird so bezeichnet, weil es
wegen seiner Bedeutung und seines Wertes an einer 1 ½ Meter langen Kette
befestigt war, die es vor Entwendung schützen sollte. Das Buch befindet sich
heute im Münsterarchiv.
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1338
Verordnung der Äbtissin, dass wegen der
allgemeinen Unsicherheit die Waffen auf den Höfen bleiben und nicht mehr nach
dem Tode an die Kanzlei abgegeben werden sollen.
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1378
Aus einer Urkunde über
Grenzschwierigkeiten zwischen Steele und dem Stift Rellinghausen ist zu
entnehmen, dass sich das Stiftsgebiet an der Ruhr aufwärts bis nach Horst
Eiberg erstreckt und die Steeler nur mit besonderer Erlaubnis an die Ruhr
können. Das führt hat zu vielen Grenzstreitigkeiten.
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1418
Die "Spillenborgmühl" wird von
der Äbtissin Margaretha von der Marck (1418-1425) gebaut. Eine urkundlich
ausgewiesene Bezeichnung lautet: "Spillenburghs Mühl bei Steel".
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1467
Errichtung einer Schmiedegilde durch die
Äbtissin Sophia von Gleichen (1459-1489).
°
1492
Stiftung eines Hospitals für Arme und
Kranke durch den Pfarrer Tengenagel. Später wird das Hospital ausschließlich
Krankenhaus.
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1493
In Steele wird erstmals ein Bürgermeister
gewählt.
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1530
Die Pest wütet in Steele, das 525
Einwohner hat. – In dem Verzeichnis der Höfe zur Regaliensteuer werden außer
Holbeck, im Steine und Pennekamp noch 105 Häuser aufgeführt.
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1542
In der sogenannten "Türkenliste"
werden als "Kötter von Steele" die Familien Krukar, Ruhrbrauck
(Ruhrbruch), Saetmann, Bobbel, vor dem Scheer, Henrich Budde, Snauel, Bert
Berken, Hinrich Obermann, Hensinck und Alef in den Pinxten aufgeführt. Diese
Familien sind als Urzellen der späteren Gemeinde Steeler Berg (Königssteele)
anzusehen.
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1547
Der Ort Steele wird in vier Bauerschaften
eingeteilt. Verträge über Bau und Verpachtung der Tore werden abgeschlossen.
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1548
Großfeuer in Steele, bei dem viele Teile
des Ortes abgebrannt sind. In der Chronik lesen wir: „In düssem Jahr an
Misericordia Domini, dem 17. Aprilis, ist das Städtchen "op der Ruir Steil
gebrand, 50 Fuyrstede, herkommen von einem Schmide, den ein Funken Fuyers op
der Balken sprang und entfangend".
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1549
Nach dem "Steeler Bürgerbuch"
haben sich die Bürger Satzungen gegeben, die dann im Jahre 1578 von der
Äbtissin bestätigt werden.
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Ein Jahr nach der großen Feuersbrunst wird
eine Feuerordnung erlassen, die dazu beigetragen hat, dass der Ort von größeren
Bränden verschont blieb.
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1554
In einer Urkunde im Pfarrarchiv wird
erstmals die Reformation erwähnt. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts
deutet ein mehrfacher Wechsel zwischen katholischen und lutherischen Pfarrern
auf die Heftigkeit der Auseinandersetzungen hin. Die entscheidende Wendung
zugunsten des Katholizismus bringen zwischen 1620 und 1628 die
gegenreformatorischen Maßnahmen der Fürstäbtissin Maria Klara von Spaur. 1620
ist in Steele wieder ein katholischer Pfarrer nachweisbar, die Lutheraner
können jedoch bis 1628 den Mitgebrauch der Kirche durchsetzen.
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1563
Steele erhält ein Privileg zur Abhaltung
der Mai- und Herbstkirmes.
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1578
Die Fürstäbtissin Elsabeth von
Manderscheid-Blankenheim-Gerolstein bestätigt die Privilegien des Fleckens
(oppidum) Steele und verleiht ihm ein Siegel mit drei Ringen, dem Zunftzeichen
der Schmiedegilde. Die drei Ringe erinnern an die Goldschmiedetätigkeit des
Heiligen Eligius, Schutzpatrons der Schmiede, und symbolisieren den unlösbaren
Zusammenhalt der in der Gilde vereinigten Huf-, Nagel- und Rinkschmiede (Rink
oder Rinck bedeutet "Schnalle, Spange", als Rinkenschmiede wurden die
Verfertiger von starken eisernen Ketten für die Fuhrleute und die
Eisenbestandteile für das Pferdegeschirr bezeichnet). Dazu gehören auch die Schlosser,
Büchsen- und Goldschmiede sowie die Uhrmacher. Mit der Verleihung des Siegels
ist keine Aufwertung im Sinne städtischer Freiheiten verbunden. Das Siegel
trägt die lateinische Umschrift "SIGILLVM OPPIDI STELENSIS". Steele
eine Stadt (civitas) zu nennen, wird tunlichst vermieden, da die Fürstinnen
bereits genug Ärger und Verdruss mit der Stadt Essen haben.
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1580
Im Städtebuch von Bruyn und Hugenberg wird
Steele mit seinen ertragreichen Kohlengruben erwähnt.
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1588
In einer Übereinkunft des Kirchenvorstandes
mit den Erben des Vikars Bussmann ist erstmalig von einer Schule die Rede.
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1590
Steele wird im spanisch-niederländischen
Krieg wiederholt von spanischen Truppen erstürmt und geplündert. Schwere Zeiten
brechen über den Ort herein. Das Graffwegstor muss neu aufgebaut werden.
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1612
Die märkischen Gemeinden kommen im Erbgang
an das Kurfürstentum Brandenburg.
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1618
Die Äbtissin Maria Clara fördert durch
zahlreiche Privilegien die Errichtung einer Büchsenfabrikation in Steele. Als
Gütezeichen schlagen die Steeler Schmiede drei in einander verschlungene Ringe,
wie im Steeler Wappen, in die Läufe ein. Die Gewehre werden zumeist auf Wagen
oder Pferderücken zu den Rheinhäfen transportiert und von dort verschifft.
Abnehmer sind vor allem Spanien und die Niederlande, Russland, Polen, Dänemark
und Brandenburg. Da auf jede ausgeführte Büchse eine Abgabe (Akzise) zu
entrichten ist, sind die Einnahmen aus diesem blühenden Gewerbezweig
beträchtlich.
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1623
Das Pastorat brennt ab.
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1624
Steeler Schützen stürmen Rellinghausen; es
gibt drei Tote und Verwundete. Rellinghauser Bürger werden in das Diebesloch in
Steele gesteckt.
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1626
Steele wird in zehn Rotten eingeteilt. –
Die Fürstin erneuert die Privilegien und genehmigt die Abhaltung des
Samstagwochenmarktes.
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1634
An der Pest sterben in Steele 113
Personen, meist Kinder.
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1635
Verhandlungen zwischen drei Konfessionen
wegen Benutzung der Kirche für den Gottesdienst. Der Pastor muss die
Lutherischen und Reformierten in der Kirche dulden.
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1636
In dem ersten Verwaltungsbericht der Stadt
werden unsagbare Nöte geschildert. In den 30er und 40er Jahren bis zum Ende des
Dreißigjährigen Krieges (1648) verwüsten viele Kriegsvölker das Stiftsgebiet,
wodurch die Stadt in große Schulden gerät.
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1642
Nach dem Schatzungsregister wird die Stadt
in fünf Nachbarschaften eingeteilt und zwar: 1. die Grindporther mit 12, 2. die
Kirchhoffer mit 11, 3. die Hagen- oder Pennekamps mit 16, 4. die Steinweger-
oder Knopsporthen mit 8 und die Aastratter mit 11 Familien. Das Schatzungsregister
weist 147 Steuerpflichtige aus.
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1644
Viele Bewohner verlassen ihre Häuser wegen
der kriegerischen Auseinandersetzungen.
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1654
Erstmalig hört man von einem Schützenfest
auf der "Vogelrode", wozu die Stadt die Kette gestiftet hat.
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1655
Die fürstliche Residenz und die Kanzlei
werden von Essen nach Steele verlegt. Verschiedene Urkunden tragen den Vermerk:
"in unserer Stadt Steel". – Der Wiederaufbau der im Dreißigjährigen
Krieg zerstörten Häuser wird von der Kanzel herab befohlen. Die Landtage des
Stiftes Essen finden in Steele statt.
°
1663
Steele wird ein Privileg zur Gründung
einer "Gewandt- und Wullenweber-Zunft" erteilt.
°
1663/64
An der Lochterpforte wird ein neues
Pastorat gebaut.
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1674
Steele wird in zehn Rotten, später in
Sektionen eingeteilt.
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1688
Die Einwohnerzahl Steeles beträgt 700.
°
1691
Die Stiftskanzlei wird nach Steele
verlegt.
°
1695
Den Lutherischen wird eine eigene Kirche
und eine eigene Schule am Steeler Berg erlaubt.
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1697
Mit diesem Jahr beginnt das Kirchenarchiv
der evangelischen Gemeinde zu Königssteele.
°
Vikar Hertiger stiftet eine Schule, die
1854 in eine Lateinschule umgewandelt und Vorläuferin des heutigen
Carl-Humann-Gymnasiums wird.
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1699
Die Äbtissin Bernhardine Sophia erbaut in
der Nähe des Pastorats das Schloss "Op de Locht" (Auf der Luft, in
luftiger Höhe) und residiert bis 1707 hier. Sie erweitert die städtischen
Privilegien und erneuert die Statuten für die Gewandt- und Wollweberei.
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1723
In Königssteele wird eine Glashütte
errichtet. 1727 wird sie als "Königliche Glas-Manufaktur" durch den
König privilegiert. Nach wechselvollem Schicksal im Anfang des 19. Jahrhunderts
gerät die "Steeler Hütte" in den Besitz von Friedrich Ignaz Wisthoff.
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1751
Errichtung einer Schusterzunft in Steele.
°
1756
Im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) werden
der Stadt neue Wunden geschlagen. Viele Häuser stehen leer.
°
1769
Äbtissin Franziska Christine von
Pfalz-Sulzbach (1726-1776) errichtet das Waisenhaus für "Kinder von braven
katholischen Eltern" in Steele, dessen Barockfassade noch heute das
Stadtbild prägt. Es wird für 30 Kinder (je 15 Mädchen und Jungen) errichtet und
gilt zu der Zeit als eines der besteingerichteten Waisenhäuser. Von Anfang an
erfolgt die Abhaltung eines regelmäßigen Schulunterrichts durch zwei
qualifizierte Lehrpersonen. Außerdem wird für eine Ausbildung und eine
Aussteuer gesorgt. - Im Westflügel des neuen, repräsentativen Gebäudes setzt
sich die fürstliche Tradition in Steele fort. Dieser Teil dient der Äbtissin
als Residenz. Fürstin Franziska Christine wird in der Kapelle bestattet, und
das Waisenhaus erbt ihr beträchtliches Privatvermögen. – 1775 wird die
Stiftungsurkunde für die Franziska-Christine-Stiftung ausgestellt. Die Stiftung
besteht noch heute und mit ihr hat auch der prächtige Barockbau, der immer noch
diesem Zweck und zudem als Seniorenheim dient, die Stürme der Zeit –
insbesondere auch die Säkularisation - unbeschadet überstanden.
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1775
Franz Dinnendahl wird am 20.8. auf der
Horster Mühle geboren. Er baut 1803 die erste Dampfmaschine für den Grubenbetrieb
im Ruhrgebiet. Er stirbt am 15.8.1826.
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1780
Durch die Schiffbarmachung der Ruhr erhält
der Flusslauf auch bei Steele ein ganz neues Gesicht. Längs des Ufers erlebt
der Bergbau einen Aufschwung. Einem Steeler Bürger, dem Glasfabrikanten
Hünninghausen, gebührt das Verdienst, sich schon 1754 tatkräftig für die
Schifffahrt auf der Ruhr eingesetzt zu haben. 1890 wird die Ruhrschifffahrt
eingestellt; durch den Ausbau von Eisenbahnlinien wurde sie unrentabel.
°
1787
Minister von Heintz legt die Wegrichtung
der neuen Landstraße von Essen nach Bochum über Steele fest, die 1794 fertig
gestellt wird. Die Benutzer der Chaussee müssen Wegegeld entrichten.
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1789
Im Oktober wird als erste Postanstalt in
Steele das "Postwärteramt" eingerichtet. Erster Postwärter ist Johann
Jakob Nottebaum.
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1790
Steele erhält von der Fürstäbtissin neue
Ortsstatuten.
°
1794
Die Landstraße von Essen über Steele nach
Bochum wird fertig gestellt.
°
Die Kunstschätze der Essener Münsterkirche
werden vor anrückenden französischen Truppen in das Steeler Waisenhaus
verlagert. Als größte Kostbarkeit befindet sich darunter der große Goldschrein
für die Gebeine des heiligen Marsus. Die Goldplatten werden vom Holzgehäuse
abgerissen, dabei stark beschädigt und schließlich eingeschmolzen. – Preußische
Truppen rücken ein.
°
1795
Im 1. Koalitionskrieg (1792-1797) gegen
das revolutionäre Frankreich und Napoleon I. muss Steele sich an den Verpflegungskosten für
die Truppen beteiligen.
°
In der Stadt Steele leben 1.214 Einwohner
(260 Männer, 298 Frauen, 568 Kinder, 35 Knechte, 53 Mägde) in 298 Haushalten.
°
1797
In das Waisenhaus wird das Damenstift
Thorn verlagert.
°
1798
Für Familienfestlichkeiten wie Hochzeiten
und Kindertaufen müssen Lustbarkeitssteuern entrichtet werden. Auch für den
Erwerb des Bürgerrechts werden Gebühren erhoben.
°
1799
Am 4. März kommen der fürstliche Hofrat
Brockhoff zu Essen und sein Sekretär Devens bei der Fürstin mit einem Gesuch
ein, in Steele eine Baumwollspinnerei zu gründen; sie erhalten ein Privileg für
12 Jahre, in denen es anderen verboten ist, im Hochstift eine ähnliche
Spinnerei anzulegen. Steigende Baumwollpreise und immer höhere Abgaben führten
zum Erliegen eines hoffnungsvoll begonnenen Gewerbezweiges.
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1802
Auflösung des Stiftes Essen als Folge der
Napoleonischen Kriege. Steele kommt mit seinen 1.210 Einwohnern zu Preußen.
Dies wird ein Jahr später im Reichsdeputationshauptschluss bestätigt.
°
1803
Franz Dinnendahl baut die erste
Dampfmaschine im Ruhrtal.
°
1806
Steele wird in das Großherzogtum Berg
eingegliedert, das dem unter französischem Protektorat stehenden Rheinbund
angehört.
°
1809
Steele wird Munizipalitätsbezirk, zu dem
auch Rellinghausen, Bergerhausen, Heide, Hinsel und Holthausen gehören. Als
Munizipalität wird eine administrative Gemeindestruktur bezeichnet, die auch
außerhalb von Frankreich in den unter Napoléon Bonaparte französisch besetzten
Gebieten Deutschlands eingeführt wurde.
°
1810
Das französische bürgerliche Gesetzbuch
tritt in Kraft und löst das allgemeine preußische Landrecht ab.
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In Steele gibt es zwanzig Bierbrauereien
und achtzehn Kornbrennereien bei einer Einwohnerzahl von 1.450 Personen.
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1813
Im Regierungsbezirk der Provinz Kleve-Berg
wird der Kreis Essen gebildet und mit ihm die neue Bürgermeisterei Steele.
°
1814
Das allgemeine Landrecht wird eingeführt.
– Handel und Gewerbe liegen still, in Steele arbeiten nur noch Strumpfwirker.
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1815
Bei der Neuordnung Europas auf dem Wiener
Kongress kommt Steele endgültig zu Preußen und gehört als Bürgermeisterei zum
Landkreis Essen, Regierungsbezirk Düsseldorf, Provinz Niederrhein.
Königssteele, Freisenbruch und Eiberg gehören zum Amt Wattenscheid, Kreis
Bochum. Burg Horst mit der Bauerschaft Beule zum Amt Winz-Hattingen, Kreis
Bochum.
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1816
Steele hat 2.575 Einwohner.
°
1825
Steeler Bauern kaufen sich von der
Zinspflicht frei.
°
1830
Die Deilbachtalbahn (Deilthaler Eisenbahn)
wird als erste deutsche Pferde-Eisenbahn in Betrieb genommen. Sie führt von der
Zeche Himmelsfürster Erbstollen in Holthausen am Fuße des Deipenbecktals über
Kupferdreh durch das Deilbachtal bis zum Nierenhof in Bonsfeld. Die Bahn soll
den Absatz der Ruhrkohle ins Wuppertal und ins Bergische Land fördern. Ab
Bonsfeld erfolgt der Weitertransport auf Pferdewagen.
°
Die Bahn erregt ein solches Aufsehen, dass
der damalige Generalgouverneur von Rheinland-Westfalen, Prinz Wilhelm, der
jüngste Bruder des Königs Friedrich-Wilhelm III., 1831 mit seiner Familie,
zahlreichen Honoratioren und Blasmusik in einem Sonderzug von dreißig Hunden
durchs Deilbachtal hinab und an der Ruhr entlang zur Zeche fährt. Dies Ereignis
führt zum Namen Prinz-Wilhelm-Bahn. Ab 1844 wird die Bahn umgebaut und ab 1847
mit Dampf betrieben, bis nach "Steele gegenüber" und Vohwinkel
verlängert und für den Personenverkehr freigegeben. Seitdem wird sie auch als
Steele-Vohwinkler Eisenbahn bezeichnet.
°
1836
Der Landschaftsarchitekt, Schriftsteller
und Weltreisende Hermann Fürst zu Pückler-Muskau (1785-1871) schreibt in seinem
Buch Briefe eines Verstorbenen: "Die Gegenden, durch welche mich mein Weg
führte, gehörten einer anmutigen und sanften Natur an, besonders bei Stehlen an
der Ruhr, ein Ort, für den gemacht, der sich vom Getümmel des Lebens in heitre
Einsamkeit zurückzuziehen wünscht…."
°
1839
Carl Humann, der Entdecker der
Pergamon-Kunstschätze, wird am 4. Januar in Steele geboren. Gestorben ist er am
12.4.1896. Die Stadt ernannte ihn zu ihrem Ehrenbürger. Das Steeler Gymnasium
trägt seit 1935 seinen Namen. Auch die Humannstraße wurde nach ihm benannt. Auf
einer kleinen Grünfläche am Kaiser-Otto-Platz, unweit vom ehemaligen Standort
seines Geburtshauses, findet man eine Humann-Büste sowie eine Geschichts- und
Denkmaltafel, die über sein Leben informiert.
°
1844
Im Zuge der von Preußen eingeleiteten
Gemeindeneuordnungen erhält die Bauerschaft Beule den neuen Namen Horst/Ruhr
(in Anlehnung an den Namen der Burg). Horst, Eiberg, Freisenbruch und
Königssteele werden selbstständige Landgemeinden im Kreis Bochum, später
Hattingen.
°
1848
In Steele wird ein Revolutionskomitee
gegründet, dessen Leitung Vikar Ingelbach hat.
°
1849
Carl Eickhoff, 1808 in Horst geboren,
konstruiert eine Kohlensäge. Sie wird versuchsweise auf der Zeche Gewalt in
Überruhr eingesetzt, ist aber nur in reiner Kohle anwendbar. Diese Kohlensäge
gilt als Vorläufer der später entwickelten Schrämmaschinen.
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1850
Steele hat 2.400 Einwohner.
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1854
Die Schächte Eintracht und Deimelsberg
werden abgeteuft.
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1856/57
Der Berg- und Hütten-Aktien-Verein
Neu-Schottland in Horst errichtet an der Ruhr Puddelöfen zur
Schienenherstellung. Im Jahre 1860 wird dabei ein Schmelzwerk mit zwei Hochöfen
als "Freisenbrucher Hütte" erbaut, 1870 das Martinstahlwerk
Union-Horst, 1885 in dem mittlerweile wieder aufgegebenen Stahlwerksbau eine
Schraubenfabrik.
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1858
In Steele wohnen 2.900 Menschen. Das Amt
Königssteele zählt 1.848 Einwohner.
°
1862
Am 1. März wird von der
Bergisch-Märkischen Eisenbahngesellschaft die Strecke Bochum – Steele - Essen –
Mülheim (Ruhr) - Oberhausen dem Betrieb übergeben. Steele erhält damit den
ersten Eisenbahnanschluss an den Rhein. Die Eisenbahnlinie ist außerordentlich
wirtschaftlich für die Steeler Zechen; auch auf die postalischen Verhältnisse
wirkt sie sich positiv aus.
°
Die Essener Zeitung meldet aus Steele:
"Seit einigen Tagen leuchtet der riesige Hochofen von Neu-Schottland in
das Dunkel, dass der bewölkte Himmel ein ziemliches Stück geröthet ist."
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1863
Die Bergisch-Märkische Eisenbahn übernimmt
die Prinz-Wilhelm-Eisenbahn und verbindet am 1. Juni beide Strecken durch eine
neue Eisenbahnbrücke über die Ruhr bei Steele. Damit wird der Bahnanschluss
nach Wuppertal geschaffen. Außerdem eröffnet sie am 21. September eine neue
Verbindung nach Dahlhausen. Der entstandene Knotenbahnhof hat im Laufe der Zeit
verschiedene Namen: Königssteele, Steele Nord, Steele Hbf, Essen-Steele, heute
Essen-Steele Ost.
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1864
Gründung der Steeler Sparkasse. Bis 1900
wachsen ihre Einlagen auf 14 Millionen Mark an.
°
1866
An der Cholera-Seuche sterben mehr als 200
Steeler Bürger. Um sich vor der Ansteckung zu schützen, werden Teerfeuer zur
Reinigung der Luft entzündet. Erst nach dem Krieg 1870/71 stehen die Mittel für
Isolierhäuser zur Verfügung, die um 1873 am Laurentiusweg als Vorsorge für
eventuelle neue Epidemien erbaut werden.
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1868
Steele zählt 4.508 Einwohner.
°
Zum Betrieb eines Solbades wird eine
Aktiengesellschaft gegründet. Ärzte empfehlen das Heilbad Steele als wirksam
gegen Gicht und Rheumatismus. 1887 wird es aufgegeben.
°
1869
Fortführung der Eisenbahnstrecke Steele -
Dahlhausen nach Hattingen/Ruhr.
°
Das Laurentius-Hospital, in dem sich heute
ein Seniorenheim befindet, wird als reichverziertes neogotisches Gebäude
errichtet und von dem Architekten Johannes Schirner seiner Bestimmung
übergeben.
°
Die Gewerbesteuerrolle weist 33 Kaufleute
und Fabrikanten, 74 Kleinhändler, 42 Wirte und Kleinhändler mit Getränken, 16
Bäcker, 10 Metzger, 9 Brauer, 41 steuerpflichtige Handwerker, 4 Mühlenbesitzer
und 9 Hausierer auf.
°
Stadtverordnete sind: Wilhelm vom Kolke
gen. Thiemann, Fr. Humann, E. Klumbeck, Fr. Klumbeck, H. Küper, J. Rindskopf,
W. Grevel, J. Boismard, W. Scheidtmann, Ad. vom Kolke, Th. Ruhrmann, Fr.
Schönscheidt. Beigeordnete: W. Grevel und J. Boismard. Das Vermögen der Stadt
beträgt rund 32.000 Taler, dem ca. 30.000 Mark Schulden gegenüber stehen.
°
1872
18.6. bis 28.7. Bergarbeiterstreik.
Am 14. November erfolgt die Einweihung der
evangelischen Friedenskirche in Königssteele. Der Grundstein für den Neubau war
am 18. Juni 1871, dem Tag des allgemeinen Dank- und Friedensfestes nach dem
deutsch französischen Krieg, gelegt worden. Diesem Tag verdankt die Kirche auch
ihren Namen.
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1873
Steele bildet einen eigenen Stadtkreis.
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Umstellung der Währung von Taler auf Mark.
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1874
Das Steeler Standesamt verzeichnet die
erste Eintragung: die Eheschließung der Brautleute Friedrich Wilhelm Winterwerb
und Karoline Katharina Kunze. In Preußen gilt ab 1. Oktober das Gesetz, nach
dem Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle von Staats wegen und nicht nur in
den Kirchenbüchern registriert werden müssen.
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1875
Die 1871 bis 1874 anstelle eines
spätromanischen Gebäudes aus dem 14. Jahrhundert erbaute katholische
Pfarrkirche St. Laurentius kann wegen der Auswirkungen des Kulturkampfes erst
am 20. Mai 1875 durch den Kölner Erzbischof Melchers geweiht werden. Die
Gesamtkosten des Neubaues betragen 75.000 Taler. Das markante, neogotische,
unmittelbar oberhalb der Steeler Altstadt gelegene Gebäude, dessen
Vierungs-Oktogon von einem Dachreiter gekrönt wird, der fast die Höhe des
Westturms erreicht, wird im Volksmund als "Steeler Dom" bezeichnet.
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Im Amt Königssteele werden 1.659 Einwohner
gezählt.
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Als erste evangelische Schule Steeles wird
am 2. Dezember die Ruhrauschule eröffnet.
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1876
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.
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Das Postdienstgebäude am Grendplatz wird
1875 von dem Bauunternehmer Ignatz Hengler gebaut und am 1 Januar 1876
mietweise von der Post bezogen. 1881 geht es in den Besitz der Deutschen
Reichspost über. In das Telegrafennetz wird Steele am 1. Januar 1866
einbezogen. Am 10. Juli 1882 wird die "Allgemeine
Stadtfernsprecheinrichtung" in Steele in Betrieb genommen.
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1877
An der Westfalenstraße wird das Gebäude
der Rektoratsschule fertig gestellt. Von 1904 bis 1929 war es das letzte
Rathaus der selbstständigen Stadt Steele. Heute ist dort das Kulturzentrum
GREND beheimatet.
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Elektrisches Licht wird eingeführt.
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1879
Erste Sitzung im neuen Amtsgericht.
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Eisenbahnverbindung Heißen - Rüttenscheid
- Steele – Dahlhausen sowie nach Altendorf (Ruhr) mit dem Bahnhof Steele Süd.
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1882
Der Verschönerungsverein für Steele und
Umgegend wird gegründet. Aus ihm geht der spätere Steeler Verkehrsverein
hervor. Auch die 1948 gegründete Steeler Bürgerschaft sieht sich in der
Tradition dieser Vereine.
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1883
Am 4. September weihen die 183 in Steele
lebenden Juden am Isinger Tor eine Synagoge. In unmittelbarer Nachbarschaft
befindet sich die jüdische Volksschule.
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1885
Die märkischen Gemeinden bilden das Amt
Königssteele im Landkreis Hattingen.
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1886
Die Steeler Ruhrbrücke wird dem Verkehr
übergeben und der bis dahin übliche Fährbetrieb eingestellt.
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1887
Am 7. Juni wird für die Landgemeinden
Horst und Eiberg in Horst die Pfarrkirche St. Joseph eingeweiht. Der weithin
sichtbare Turm wird zum Wahrzeichen von Steele-Horst.
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1888
Der Grundstein für das Evangelische
Luther-Krankenhaus am Prozessionsweg [später Augenerstraße] wird am 27. April
gelegt.
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1889
Errichtung der Mariensäule auf dem Grendplatz. Früher
stand dort ein Heiligenhäuschen.
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Inbetriebnahme des Evangelischen Luther-Krankenhauses
am Prozessionsweg.
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Großer Bergarbeiterstreik im Ruhrgebiet.
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1890
Durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung
vom 18. November wird die Gliederung des Stadtgebietes in Sektionen aufgegeben
und eine straßenweise Nummerierung eingeführt. In Steele gab es vor 1890 nur
einzelne Straßennamen, die teilweise schon sehr alt waren, jedoch nicht der
Nummerierung der Gebäude dienten.
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Ende der Ruhrschifffahrt oberhalb von
Mülheim.
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Im November richtet ein Hochwasser, bei
dem u. a. die Steeler Eisenbahnbrücke zerstört wird, schwere Schäden an.
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1891
Einteilung der Stadt nach Straßen.
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1892
Steele wird an das Telefonnetz
angeschlossen.
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1894
Das aus der Zeit nach dem Dreißigjährigen
Krieg stammende Gildenhaus, in dem bis zur Aufhebung der Gilden und Zünfte im
Jahre 1828 die Zusammenkünfte der Gildegenossen stattfanden, wird niedergelegt,
um den Bau der Humannstraße zu ermöglichen.
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1895
Nach der Einwohnerzählung hat Steele
10.061 Einwohner. Das Amt Königssteele (mit Freisenbruch, Horst und Eiberg) hat
13.731 Einwohner.
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1898
Auf dem höchsten geographischen Punkt wird
der Wasserturm errichtet.
Steele erhält Straßenbahnverbindungen nach
Essen und Gelsenkirchen.
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1900
Umwandlung der alten Rektoratsschule von
einem Progymnasium in ein Vollgymnasium.
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1901
Steele hat 12.427 Einwohner.
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Die Schwimmbrücke in Horst wird fertig
gestellt. Sie verbindet die Höfe in Altendorf und die Weiden von Schulte-Holtey
mit Steele.
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1902
In Steele findet eine vierzehntägige
Wirte-, Fach- und Gewerbeausstellung im neuen Ausstellungsgebäude im
"Thierpark" statt.
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1903
In Steele gibt es sechs Gasthöfe. Außerdem
werden gezählt: 153 Pferde, 23 Rinder, 426 Schweine, 220 Ziegen, 2.029 Hühner
und 1.233 Obstbäume.
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Das Stadtvermögen beträgt 2 ¼ Millionen
Mark; die Schulden belaufen sich auf 1 ¾ Millionen Mark.
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1904
Die Rektoratsschule wird zum Rathaus
umgebaut.
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1905
Steele erhält eine Nebenstelle der
Reichsbank.
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Die Ruhrbrücke wird an den Unternehmer
Hengler vermietet, der wie seine Vorgänger Brückengeld von allen Benutzern
verlangt.
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1906
Das Jahr zeichnet sich durch lebhaften
Geschäftsgang in Handel und Industrie aus. Die Stadtsparkasse erreicht einen
Einlagebestand von über 20 Millionen Mark.
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1907
Die Scheidtmannsmühle wird durch einen
Brand zerstört.
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1908
Die Stadt Steele schließt mit dem RWE
einen Stromlieferungsvertrag ab.
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1910
In den ersten Februarwochen erhebt sich
von den Steeler Ruhrwiesen das erste Essener Motorflugzeug. Es absolviert acht
Flüge von 60 bis 100 Meter Länge in drei bis fünf Meter Höhe.
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Die Gewerkschaft Johann-Deimelsberg kauft
die Zeche Vereinigte Charlotte in Altendorf/Ruhr. Anzahl der Beschäftigten 1.172.
Die Förderung wird auf 310.085 Tonnen erhöht.
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1911
Stadtgarten und Restauration werden der
Bevölkerung übergeben.
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1912
Das Bahnhofsgebäude Steele West wird
fertig gestellt.
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1913
Das Lyzeum wird seiner Bestimmung
übergeben.
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1914
Die Zeche Eiberg wird stillgelegt.
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1919
Aus wirtschaftlicher Not schließen sich
die Gemeinden Eiberg, Horst, Freisenbruch und Königssteele zur Großgemeinde
Königssteele zusammen.
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1923
Bürgermeister Disch tritt sein Amt an.
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Das Hochofenwerk Neu-Schottland wird
stillgelegt. 1916/17 waren dort mehr als 4.000 Menschen beschäftigt.
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Französische Truppen marschieren in Steele
ein und errichten im „Hotel zur Post“ ihr Hauptquartier. Die Ruhrbrücke wird
besetzt.
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Die Inflation erreicht ihren Höhepunkt.
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1925
Das Jugendheim an der Fürstinstraße kann
seiner Bestimmung übergeben werden.
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Am 1. August wird die Zeche
Eintracht-Tiefbau stillgelegt, 800 Bergleute verlieren ihre Arbeit.
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1926
Vereinigung von Steele mit dem
westfälischen Königssteele zur Stadt Steele. Von Wattenscheid-Sevinghausen
kommt das Haferfeld nach Steele. Im Gegenzug wird Obereiberg abgetrennt und
kommt nach Wattenscheid. Die Bevölkerungszahl erhöht sich auf 32.214.
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1927
Eine Stadtarztstelle wird errichtet und
das Fürsorgehaus an der Buschstraße erbaut. Die Gesundheitsfürsorge wird dem
Stadtarzt Dr. Wever übertragen.
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Das Knappschaftskrankenhaus ist fertig
gestellt.
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1928
Aus Anlass des 350-jährigen Jubiläums der
Verleihung des Wappens wird der Wappenbrunnen am Stadtgarten von dem Steeler
Künstler Prof. Franz Guntermann gestaltet. Dargestellt sind zwei Knaben, einer
als Page der Essener Fürstäbtissin mit Wappenschild und einer als Büchsenmacher
mit Gewehr.
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Die Zeche Johann-Deimelsberg wird
stillgelegt. 800 Bergleute verlieren ihre Arbeit.
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1929
Am 1. August wird Steele mit seinen etwa
40.000 Einwohnern nach Essen eingemeindet. Seitdem erfährt Steele das Schicksal
eines vernachlässigten Vorortes mit wenig attraktiver Infrastruktur und
begrenztem eigenem Gestaltungs- und Entwicklungspotential.
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1930
Das Ehrenmal am Stadtgarten wird
eingeweiht.
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1931
Abbruch des Zöllnerhauses an der
Ruhrbrücke, die Überquerung ist nun gebührenfrei.
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1934
Ausgrabungen des Ruhrlandmuseums beginnen
an der Vryburg in Horst.
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An der Ruhr, unterhalb von Vryburg und
Haus Horst, wird am 4. November von den Nationalsozialisten das
"Ruhrkämpferehrenmal" für Gefallene der Freikorps, Einwohnerwehren,
Reichswehr- und Polizeieinheiten, die 1918–1920 gegen die revolutionären
Arbeiter im Ruhrgebiet kämpften, eingeweiht. Damit versuchen die
Nationalsozialisten, ihre Sichtweise der Revolutionszeit 1918–1920 propagandistisch
durchzusetzen, also vor allem die Weimarer Republik, das Ergebnis der
Novemberrevolution 1918–1920, herabzuwürdigen und die Errichtung der
nationalsozialistischen Diktatur 1933 als "Rettung Deutschlands"
darzustellen.
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1937
Die Zeche Wohlverwahrt in Horst fördert
Kohle durch Abteufung neuer Schächte.
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1938
Jahrtausendfeier Steeles vom 13. – 21.
Mai.
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Die Straßenbahnlinie Grendplatz -
Hauptbahnhof wird stillgelegt.
In der Nacht zum 10. November wird die
Steeler Synagoge von den Nationalsozialisten in Brand gesteckt und entweiht.
Wenig später wird sie, ebenso wie das benachbarte Gebäude der jüdischen
Volksschule, abgerissen. Heute erinnert eine Relieftafel am Haus Isinger Tor
Nr. 4 an die Synagoge. Deren Grundrisse sind gut sichtbar mit Kopfsteinpflaster
in den Straßenbelag des Parkplatzes am Isinger Tor eingelassen.
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1939
Steele (mit Königssteele, Eiberg,
Freisenbruch und Horst) hat 36.804 Einwohner.
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1940
Die mehrjährigen Bauarbeiten für den
Großbunker am Laurentiusberg für 3.000 Personen finden ihren Abschluss.
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1941
Bei einem ersten Luftangriff wird das
Postamt in Horst zerstört.
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Luftangriffe auf Eiberg und Horst (2.
Juni), Eligiushöhe und Knappschaftskrankenhaus (17. Juni), Schultenweg und
Mecklenbeck (24. Juli).
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1942
Im Frühjahr werden die meisten der noch in
Essen lebenden Juden in das Barackenlager Holbeckshof, auf dem Gelände der
ehemaligen Zeche Deimelsberg, eingewiesen. Das Lager bildet den Ausgangs- und
Sammelpunkt für mehrere Deportationen von Essener Juden, zumeist nach Izbica bei
Lublin und Theresienstadt.
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1943
Die Luftangriffe auf Steele mehren sich:
Wolfskuhle, Steinhagen, Horst, Henglerplatz, Krimm und Knappschaftskrankenhaus.
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In der Nacht vom 16. auf den 17. Mai wird
die Sperrmauer des Möhnetal-Stausees durch eine Fliegerbombe getroffen, am
Mittag erreicht die Flutwelle Steele und überschwemmt Teile des Stadtgebietes.
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1944
Eine Luftmine zerstört am 23. Oktober
Teile Alt-Steeles.
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1945
Die Ruhrbrücken werden am 8. April von
deutschen Einheiten gesprengt. Die Amerikaner rücken am 9. April in Steele ein.
Bei den anschließenden Kämpfen um die Ruhrhöhen wird der von deutschen
jugendlichen Soldaten verteidigte Eiberger Hof Hinderfeld von amerikanischen
Truppen erobert und für knapp vier Wochen bis zum Weiterzug besetzt.
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1946
Es gibt große Schwierigkeiten bei der
Lebensmittelversorgung. Im Oktober finden die ersten Gemeindewahlen statt.
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Steele (mit Königssteele, Eiberg,
Freisenbruch, Horst) hat 41.652 Einwohner.
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1948
Nach der Währungsumstellung am 20. Juni
gibt es über Nacht volle Schaufenster.
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Erhard Raubuch gründet den Steeler
Kinderchor.
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Am 17. März wird die Steeler Bürgerschaft
e. V. gegründet, die die Tradition des 1882 gegründeten Verschönerungsvereins
für Steele und Umgebung und des 1936 aufgelösten Bürger- und Verkehrsvereins
fortsetzt.
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1949
Der Kaiser-Otto-Platz wird zentraler
Verkehrsplatz.
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1950
Mit amerikanischen Hilfsmitteln kann in
Höhe des Äbtissinnensteigs das erste größere Wohnprojekt (152 Wohnungen) durch
die Allbau AG begonnen werden.
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Steele hat 45.219 Einwohner, nach der
Abtrennung von Freisenbruch und Horst 27.674 Einwohner.
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1951
Die Steeler Bürgerschaft, die Vereine und
der Einzelhandel beweisen in einer großangelegten Heimatwoche, wie sehr in
diesem Stadtteil Initiative und Gestaltungskraft vorhanden sind.
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1953
Der Neubau der Steeler Sparkasse am
Kaiser-Otto-Platz wird bezogen.
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1954
Am 19. Juni feiert Steele mit der
Einweihung und der Übergabe der neuen Ruhrbrücke durch den Essener
Oberbürgermeister Dr. H. Toussaint ein Brückenfest.
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Für die Ruhr wird ein totales Badeverbot
ausgesprochen.
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1955
Wegen großer Verkehrsschwierigkeiten muss
auf die Kirmes verzichtet werden.
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Die Straßenbahnverbindung Steele -
Rellinghausen wird eingestellt.
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1956
1.000 Steeler Haushalte haben
Fernsehgeräte.
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1957
In der neuen Zionskirche in Horst findet
der erste Gottesdienst statt.
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Am 11. November erteilt der Essener
Oberstadtdirektor Wolff Weisung zur Aufstellung eines Sanierungsplans für die
Steeler Innenstadt. Daraus ergibt sich in den 1960er und 1970er Jahren einer
der größten Sanierungsfälle der westdeutschen Nachkriegsgeschichte, der zu
tiefgreifenden städtebaulichen Veränderungen führt. Dabei werden sowohl ganze
Straßenzüge mit Fachwerkhäusern geopfert, als auch weite Bereiche mit mehr oder
weniger intakter gründerzeitlicher Bebauung zerstört, aber auch neue
Einrichtungen wie Verkehrsplatz, Citycenter, Fußgängerzone und Marktplatz
geschaffen.
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1958
Vom 20. bis 22. September feiert Steele
den Bergmannstag als großes Bürgerfest mit einem Festumzug und vielen anderen
Aktionen. Veranstalter ist die Steeler Bürgerschaft.
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1959
Übergabe der Dinnendahl-Schule.
°
1960
Die entlastenden Verkehrsplanungen für die
Innenstadt werden mit Hochdruck betrieben. Die Baufirma Kufus kauft die
Wohnhäuser in dem Wohnkomplex Humannstraße - Kaiser-Otto-Platz -
Scheidtmannstor auf und veräußert die Grundstücke 1965 an den Hertie-Konzern,
der hier das Wertheim-Kaufhaus errichtet.
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Am 15. Mai wird der Grundstein der St.
Eligiuskirche am Laurentiusweg gelegt.
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1961
Im Osten von Freisenbruch entsteht ein
neues Wohnviertel. Der Rat beschließt den Bau der Oststadt.
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Am 25. Oktober erfolgt der Ratsbeschluss
zur Aufstellung von Bebauungsplänen zur Stadtsanierung von Steele.
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Steele hat 25.051 Einwohner.
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1962
Der Rat der Stadt Essen genehmigt einen
Sanierungsplan für die Siedlung Wolfskuhle.
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Auf der Zeche Wohlverwahrt in Steele-Horst
fahren am 20. März die letzten (etwa 100) Bergleute ein. Am 30. September wird
das kleine Bergwerk stillgelegt.
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1963
Der Rat der Stadt Essen erlässt eine
Veränderungssperre für den Ortskern von Steele.
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1969
Der Bebauungsplan Steele-Altstadt Nr.
20/68 tritt am 8. November in Kraft.
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1970
Steele hat 20.334 Einwohner.
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1971
Die im Rahmen der Stadtsanierung verlegte
Glashütte Wisthoff beginnt am 3. Juni mit der Produktion in der Ruhrau.
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1972
Am 6. Juni wird das Kaufhaus Wertheim
eröffnet.
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1973
Die Bundesbahn gibt bekannt, dass sie die
Bahnstrecke Steele Süd – Rellinghausen aufgeben wird.
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1976
Die Parkhäuser Wertheim, Isinger Tor und
Ost werden übergeben.
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1977
Die neue Südtangente zwischen Krahwinkel-
und Bochumer Straße wird freigegeben, der Marktplatz (Dreiringplatz) fertig
gestellt.
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1978
Der Bahnhof Steele, der Verkehrsplatz, die
Bundesbahnbrücke und die neue Nordtangente werden dem Verkehr übergeben.
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Zum 400-jährigen Jubiläum des Stadtwappens
feiert Steele das Wappenfest.
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1979
Im alten Sparkassengebäude in der
Dreiringstraße wird ein Kulturforum mit der Möglichkeit der Teilnahme an
Volkshochschul-Kursen eingerichtet.
Die Neubauten der Polizei und Feuerwehr
werden fertig gestellt.
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Eröffnung des City-Centers.
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Das Kaufhaus Wertheim schließt am 28.
Februar.
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1982
Der Ausbau der Tangentialstraßen ist
abgeschlossen.
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Die neue Schwimmbrücke
Steele-Horst/Burgaltendorf wird eingeweiht.
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1985
Am 3. September eröffnen das Globus-Center
und die Kfz-Zulassungsstelle im ehemaligen Wertheim-Gebäude.
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1987
Der verfüllte Förderschacht der Zeche
Eintracht-Tiefbau stürzt in sich zusammen. 20.000 Tonnen Verfüllmasse werden
angefahren, um den Schacht wieder zu schließen.
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Ein Feuer im Luther-Krankenhaus am Hellweg
zerstört große Teile des Gebäudes. Nach Angaben der Feuerwehr Essen werden 370
Patienten evakuiert, keiner wird durch die Brandauswirkungen lebensgefährlich
verletzt. Der Schaden beläuft sich auf mehr als 30 Mio. DM.
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Steele hat 18.590 Einwohner.
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1988
1050-Jahr-Feier Steeles vom 12. - 23 Mai.
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Am 2. Juli erfolgt die Eröffnung der
Kaiser-Otto-Residenz.
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1993
Am 30. September schließen die Vereinigten
Schraubenwerke/VSW in Horst, 137 Jahre nach Gründung des Berg- und
Hüttenvereins Neu-Schottland.
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1996
Das Hospiz am Steeler Luther-Krankenhaus
wird als eines der ersten in Nordrhein-Westfalen in Gegenwart von
Ministerpräsident Johannes Rau eröffnet.
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1997
Auf Initiative des Kaufmanns Leon Finger
wird am 6. Februar im Steeler Stadtgarten der Initiativkreis City-Steele e. V.
(ICS) gegründet. Zweck des Vereins ist die Organisation, Koordination und
Förderung von Veranstaltungen im Innenbereich von Steele, die dem Interesse und
der Pflege des Mittelzentrums Steele dienen, sowie durch geeignete
Marketingmaßnahmen zur Attraktivitätserhöhung Steeles beitragen.
°
1999
Das 1954 erbaute Altenkrankenheim an der
Augener Straße wird abgerissen.
Im Juli lockt das Spektakel "Ruhr in
Flammen" ca. 265.000 Besucher nach Steele.
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2003
Am 22. Juni findet in Steele der erste
ökumenische Bikergottesdienst unter freiem Himmel auf dem Dreiringplatz statt.
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2006
Nach Vorarbeiten von Arnd Hepprich,
Hans-Walter Konrad und Jürgen Schönwolf wird am 22. April das Steeler Archiv e.
V. gegründet. Der 1. Vorsitzende wird Lothar Lück, sein Stellvertreter Hermann
Ruhrbruch, der ab 22. Februar 2007 das Amt als erster Vorsitzender übernimmt.
Der Verein hat das Ziel, die Geschichte von Steele aus alter und neuer Zeit zu
dokumentieren. Das Sammeln, Ordnen und Aufbereiten der Archivalien ist die
Grundlage, um sich öffentlich mit der Geschichte von Steele zu beschäftigen
sowie durch die vorhandenen und künftig zu erwerbende Sammlungen eine
historisch populärwissenschaftliche Arbeit zu ermöglichen.
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2007
Am 30. September hat Steele 17.187
Einwohner, Freisenbruch hat 16.812 Einwohner, und Horst hat 10.493 Einwohner.
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2008
Das 1972 in Betrieb genommene Lutherhaus
am Hellweg erhält den neuen Namen "Alfried-Krupp-Krankenhaus". Der
Zusammenschluss des Hauses mit dem gleichnamigen Krankenhaus in
Essen-Rüttenscheid hatte schon ein Jahr zuvor stattgefunden.
°
2009
Im Januar wird das Bonhoeffer-Haus der
evangelischen Kirchengemeinde Freisenbruch-Horst-Eiberg durch ein Feuer
vollkommen zerstört.
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Knapp 50 Jahre nach dem ersten Spatenstich
wird die Kirche St. Eligius, einst gebaut vom Architekten Bernhard Rotterdam,
im März abgerissen. Ein großer Teil des Inventars wird der Polnischen St.
Adalbertus-Gemeinde in Kolberg an der Ostsee übergeben.
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2010
Das gesamte Ruhrgebiet trägt in diesem
Jahr den Titel "Kulturhauptstadt Europas". Vor Ort hat die
Arbeitsgemeinschaft Steele.2010 zusammen mit den unterschiedlichsten
Kulturträgern ein Programm zusammengestellt, dessen Höhepunkt "Kein Wasser
runter schütten" ist, die künstlerische Bespielung des Center Carrées.
Bildende Künstler aus Steele und Umgebung engagieren sich mit kreativ
gestalteten Kultur-Kuxen (Der Kux = Begriff aus dem Bergbau = Anteilsschein)
für das Projekt und werden in mehreren Matineen das ganze Jahr über
präsentiert.
°
Nach fast zwei Jahren Umbauzeit wird im
September der Steeler Verkehrsplatz modernisiert in Betrieb genommen.
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Im Oktober sehen über 2000 Besucher die
Ausstellung des Steeler Archivs "Von der Stadtmauer bis zur Stadtsanierung
- 200 Jahre Steeler Baugeschichte".
°
2011
In der Eiberg-Schule (Hauptschule am
Sachsenring) findet im Juli die letzte Unterrichtsstunde statt. Die Schule wird
geschlossen, das Schulgebäude bleibt und wird zum "Weiterbildungskolleg
der Stadt Essen - Abendrealschule Eiberg".
°
Auch die Ruhrauschule am Hünninghausenweg
wird geschlossen. Das anno 1914 errichtete Haus soll zu einer Kindertagesstätte
umgebaut werden.
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Das Steeler Archiv findet in der
ehemaligen Hausmeisterwohnung der Ruhrauschule eine neue Bleibe.
°
2012
Auf dem Kaiser Otto-Platz wird am ersten
Mai der erste offizielle Steeler Maibaum aufgestellt.
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2013
Steele feiert 1075 Jahre Bestehen seit der
ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 938.
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Am 7. Juli findet das erste Steeler Entenrennen
statt, initiiert vom SV Steele 1911. Unzählige numerierte Plastikenten werden
auf einmal von der Brücke in die Ruhr gelassen und die Ente, die als erste am
Schwimmverein ankommt, hat gewonnen.
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"Feuer und Flammen an der Ruhr"
im September. Vereine, Künstler, Händler und Schausteller präsentieren ein
Wochenende lang ihr Programm auf der Promenade, gekrönt von einem spektakulären
Feuerwerk.
°
Mit "Steele im Licht", einer mehrtägigen
Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Steele.2010 in Kooperation mit dem
künstlerischen Leiter Peter Brdenk, findet die große Jubiläums-Veranstaltung in
diesem Jahr statt. Lichtinstallationen von verschiedenen Künstlern werden an
ungewöhnlichen Plätzen in Steele vorgestellt.
°
In Freisenbruch findet im Dezember der
erste Weihnachtsmarkt auf dem Schulhof der Schule am Hellweg statt.
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2014
Die Gemeinde St. Laurentius feiert
700-jähriges Bestehen
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Das erste Steeler Fernsehprogramm geht auf
Sendung. Steele TV, ein Projekt der Steeler Bürgerschaft, erhält nur einige
Monate später den Publikumspreis 2014, der Landesantstalt für Medien.
°
2015
Im April werden zum dritten Mal in Steele
Stolpersteine von dem Künstler Gunter Demnig verlegt. Mit dieser Aktion soll an
die Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden. Die mittlerweile 47
Stolpersteine in Steele liegen jeweils an der Stelle der letzten selbst
gewählten Wohnadresse der ermordeten Personen.
°
Der Heimatgeschichtskreis Eiberg feiert
20-jähriges Bestehen.
°
Im Oktober findet das erste
Kulturwochenende im Bezirk VII statt. Vereine und Künstler präsentieren ihr
Werk.
°
Im Herbst wird am Pläßweidenweg auf dem
ehemaligen Sportplatz "Kampfbahn Ruhrau" ein Zeltdorf für 400 Asyl
suchende errichtet.
°
2016
Das Steeler Archiv feiert zehnjähriges
Bestehen. Zu diesem Anlass findet im Juni eine Ausstellung in der Evangelischen
Friedenskirche statt. "Steeles Siebensachen" lautet der Titel der
zehntägigen Ausstellung, für die das Archiv aus seinem Bestand museale Steeler
Objekte zusammengestellt hat.
°
Eiberg wurde vor 850 Jahren zum ersten Mal
urkundlich erwähnt. Das wird in diesem Jahr durch mehrere Veranstaltungen und
Vorträge gefeiert. Eine Initiative des Heimatgeschichtskreises Eiberg.
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Im Juli eröffnet das Logistik-Unternehmen
DHL im Gewerbegebiet an der Kleinen Ruhrau ein zweites Paketzentrum in Essen.
°
Das Kulturzentrum Grend mit dem Theater
Freudenhaus feiert sein 20-jähriges Bestehen.
°
2017
Die erste Kulturwoche im Bezirk VII findet
im April statt. Zahlreiche Vereine und und Künstler beteiligen sich mit großem
Erfolg.
°
Das 2015 errichtete Zeltdorf für Asyl
suchende am Pläßweidenweg wird aufgelöst.
°
Steele zählt 16.649 Einwohner,
Freisenbruch 16.764, Horst 11.071.
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2018
Die sogenannten "Steeler Jungs"
spazieren unter dem Vorwand, Bürger schützen zu wollen, wöchentlich durch den
Ortskern von Steele. Im Laufe des Jahres entsteht eine demokratische Gegenbewegung
mit "Steele bleibt bunt", die ebenfalls regelmäßig demonstriert und
größere Protestveranstaltungen organisiert. Die Situation erlangt bundesweit
Aufmerksamkeit.
°
Vor 100 Jahren endete der Erste Weltkrieg.
Wie überall in Deutschland entstand auch in Steele und Königssteele jeweils ein
Arbeiter- und Soldatenrat, der bis Mitte 1919 an den Gemeinderatssitzungen
teilnahm.
°
2019
Die Parkanlage Steeler Stadtgarten wird
unter Denkmalschutz gestellt. Ebenso die Zionskirche in Horst und das
Bürgerhaus Oststadt in Freisenbruch.
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Das St. Laurentiusstift feiert sein
150-jähriges Bestehen. 1869 wurde es als erstes Krankenhaus in Steele
gegründet.
°
Das Traditionsunternehmen Renken/Pill
schließt im Dezember endgültig.
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Die Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung
feiert ihr 250-jähriges Bestehen.
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